1. Home
  2. »
  3. Blog-Beitrag
  4. »
  5. Schalldämpfer in RLT-Anlagen

Schalldämpfer in RLT-Anlagen: Mehr als nur ein Bauteil zur Geräuschminderung

In modernen raumlufttechnischen Anlagen geht es nicht nur um Volumenstrom, Energieeffizienz und Luftqualität – auch die akustische Qualität spielt eine zentrale Rolle. Denn was nützt perfekte Luft, wenn der Geräuschpegel den Komfort in Innenräumen stört?

Lesezeit
2 Minuten

Diesen Artikel teilen

Akustische Grundlagen – was ist eigentlich „Schall“?

Schall ist eine mechanische Schwingung – konkret: Druckschwankungen in der Luft, die sich als Luftschall fortpflanzen. Die wahrnehmbare Lautstärke hängt von zwei Parametern ab:

  • Schalldruckpegel (Lp, gemessen in dB) – beschreibt die Druckschwankung am Messpunkt (z. B. im Raum)
  • Schallleistungspegel (Lw, gemessen in dB) – beschreibt die abgestrahlte Schallenergie der Quelle unabhängig von der Umgebung

Wichtig: Der Schallleistungspegel ist die Basisgröße für die Auslegung von Schalldämpfern – denn dieser bleibt konstant, unabhängig von Raum, Position oder Entfernung.

Schalldämpfung ≠ Schalldämmung

Schalldämmkulissen
  • Schalldämmung = Reduzierung des Körperschallübertragung z.B. bauliche Trennung / Blockierung
  • Schalldämpfung = gezielte Reduktion des Luftschalls durch Absorption (z. B. Kulissen oder Dämmkerne)

In der RLT-Technik dominiert das Thema Schalldämpfung, insbesondere zur Kontrolle der durch die Luft transportierten Geräusche.

Wie funktioniert die Schalldämpferauslegung?

Die korrekte Dimensionierung erfolgt auf Basis mehrerer Parameter:

1. Schallleistungspegel der Quelle

Der Lw-Wert des Ventilators oder Volumenstromreglers bildet die Basis.

2. Ziel-Schalldruckpegel im Raum

Hierzu werden Raumdämpfung, Einbausituation, Entfernungen und die gewünschte maximale Lautstärke (z. B. 35 dB(A) in Büros) berücksichtigt.

3. Einfügungsdämpfung [dB] des Schalldämpfers

Die Einfügungsdämpfung beschreibt, wie viel der Schalldämpfer in definierten Frequenzbändern (meist Oktavbänder 63–8000 Hz) reduziert.

4. Hydraulische Anforderungen

Gemäß VDI 3803-1 und gängiger Praxis:

  • Druckverlust < 80 Pa
  • Strömungsgeräusch mind. 10 dB unter der Einfügungsdämpfung
  • Spaltgeschwindigkeit < 12 m/s (zur Reduzierung von Strömungsrauschen)

 

Berechnungsbeispiel: Dimensionierung eines KSD

Ziel:
Schallreduzierung eines Ventilators von Lw = 70 dB(A) auf einen Raum-Schalldruckpegel von Lp = 35 dB(A) in einem Büro.

Gegeben:

  • Luftmenge: 1500 m³/h
  • Frequenzdominanz: mittlere Frequenzen (250–1000 Hz)
  • Entfernung zur Schallquelle: 5 m
  • Raumdämpfung: 15 dB
  • Geplanter Schalldämpfer: KSD-K mit Länge 900 mm

Berechnung:

  1. Benötigte Einfügungsdämpfung:
    70−15−35=20 dB(A)
  2. Einfügungsdämpfung des KSD-K (laut airSilencer-Tool):
    • 250 Hz: 18 dB
    • 500 Hz: 22 dB
    • 1000 Hz: 25 dB
      → Mittelwert: 27,30 dB

 

Fazit: Der gewählte Schalldämpfer erfüllt die akustischen Anforderungen.

  1. Druckverlust (lt. VDI 3803-1):
    • Querschnitt: 500 x 300 mm
    • Spaltgeschwindigkeit: ~8 m/s
    • Druckverlust: ca. 55 Pa
      → ebenfalls innerhalb der Normvorgaben

Der airSILENCER - Unser Online-Tool für Ihre Projekte

airSILENCER

Der airSILENCER ist unser
Online-Tool zur Dimensionierung
von Schalldämmsystemen.

airSelect

Passende Produkte aus unserem Sortiment

Unsere Kulissenschalldämpfer KSD in unserem Onlineshop.

Unsere Rohrschalldämpfer in unserem Onlineshop.

Varianten unseres Kompaktschalldämpfers URSDE in unserem Onlineshop.

Ansprechpartner / Kontakt

airleben Technik-Abteilung

technik@airleben.de

03621 – 514 45 112